Christrosen – Legende

Zum 14. Kalendertürchen

Die Legende von der Christrose
(aus: Hermine König, “Das große Jahrbuch für Kinder”, München 1994, S. 90)

In der Heiligen Nacht sprachen die Hirten zueinander: Kommt, lasset uns nach Bethlehem gehen und sehen, was da geschehen ist. Und sie machten sich eilends auf. Jeder nahm ein Geschenk mit: Butter und Honig, einen Krug Milch, Wolle vom Schaf und ein warmes Lammfell.
Nur ein Hirtenjunge hatte gar nichts zum Schenken. Was sollte er nur mitbringen? Er suchte auf der Winterflur nach einem passenden Geschenk. Vielleicht ein Blümchen? Er fand keins. Da wurde der Hirtenjunge sehr traurig und weinte. Die Tränen fielen auf die harte Erde. Dort, wo seine Tränen auf den Boden fielen, begannen Blumen zu wachsen, die trugen Blüten wie Rosen. Fünf Blütenblätter, zart und weiß, ein Kranz von goldenen Staubgefäßen, die wie eine Krone hervorleuchteten. Voll Freude pflückte der Junge die Blumen und brachte sie dem Kind in der Krippe. Das Jesuskind freute sich und lächelte.
Seit der Zeit blüht die Blume jedes Jahr im Winter auf, und die Menschen nennen sie die Christrose.

Hirtenjunge

Hirtenjunge und Christrosen, KI-generiert

»Schenken heisst, einem anderen etwas geben,
was man am liebsten selbst behalten möchte.«
 Selma Lagerlöf

Sa., 14.12. 2024, 00:03 Uhr | Tags: , ,
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